Wien, 12. April 2013 (aiz.info). - Nach einem Einknicken Anfang April zeigten sich die Warenterminmärkte für Weizen und Mais zuletzt wieder freundlicher. Daran konnte am Mittwoch dieser Woche auch der April-Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zu den globalen Versorgungsbilanzen (WASDE) mit einer Anhebung der Prognose für die Endbestände von Mais und Weizen kaum was ändern. Während sich etwa der Europäische Weizenfutures an der Euronext in Paris aus alter Ernte 2012 für den Frontmonat Mai um EUR 245,- pro t die letzten Tage seitwärts bewegt hat und am Freitag sogar die 250-Euro-Marke kratzte, dümpelten jedoch die österreichischen Kassamarktpreise für Weizen und vor allem Mais zuletzt bei dünnem Geschäftsfluss dahin. Weizen neuer Ernte zum Liefertermin November blieb in Paris zuletzt mit rund EUR 213,- pro t unter der alten Ernte. Nach ihren Spitzen im Juli (knapp EUR 270,- pro t) und November 2012 (über EUR 278,- pro t) im Verlauf des Wirtschaftsjahres 2012/13 sind damit die europäischen Weizen-Terminkurse für die kommende Ernte 2013 wieder etwa dort, wo sie im vergangenen Frühjahr waren, ehe sie die Produktionsausfälle bei Top-Exporteuren wie den USA und den Schwarzmeerländern in die Höhe trieben.
Der als einziges Getreide am Mittwoch dieser Woche in Wien unverändert notierte Premiumweizen ist mittlerweile mit EUR 232,50 pro t wieder unter Euronext-Niveau gefallen, gilt aber in Handelskreisen als eher schwach bewertet.
Der Sojakomplex stand jüngst im Zeichen sehr guter Ernten in Südamerika, wobei aber Logistikprobleme bei der Verschiffung in Brasilien die USA ihrem Konkurrenten einige Exportaufträge wegschnappen ließen. Druck auf die Preise übten auch eine Enthaltung Chinas bei Sojaimporten in der ersten Hälfte des Wirtschaftsjahres sowie jüngste Stornierungen bereits kontrahierter Lieferungen aus. Das USDA reduzierte den Sojabohnenimport Chinas 2012/13 in seinem jüngsten Bericht um 2 Mio. t auf 61 Mio. t - womit sich das Reich der Mitte aber immer noch knapp zwei Drittel des gesamten Soja-Welthandelsvolumens einzieht. Weitere Sorgen am Markt bereitet auch der Ausbruch der Vogelgrippe in China, für die heimischen Viehproduzenten bedeutete dies, dass sich seit Mitte März zumindest die Rechnungen für Sojaschrotimporte verringerten.